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018: Warren Buffet hat mal wieder recht

If you cannot control your emotions, you cannot control your money. -Warren Buffet

Die letzten Wochen habe ich sehr strikt und fein meine Handelsstrategien befolgt. Mit Erfolg. All die "Lessons learnt" der letzten Jahre zahlen sich nun aus. Das ist ein wirklich gutes, zufriedenstellendes Gefühl.

Bis ich Anfang des Monats über Nacht eine Strategie am Markt hatte. Bis zum Mittag des Folgetages verlief sie nach Plan. Sie lag ein drittel Prozent im Gewinn. Dann wollte ich mein eigenes Modell überlisten. Es war nämlich Freitag; der erste Freitag im Monat. Was das heißt? Um 14:30 werden die US-Arbeitsmarkt-Zahlen veröffentlicht. Die so genannten Non-Farm-Payrolls verursachen zumeist kurzfristig heftige Ausschläge.

"Ich bin schlauer," dachte ich. Meine Strategie nutzte in diesem Fall ein so genanntes "Trailing Stopp-Loss" als Ausstiegs-Strategie. Das ist eine Art von Limitorder, die mit steigendem Gewinn die eigene Untergrenze immer weiter nach oben zieht. Sie lässt Gewinne laufen, während Sie vor allzu heftigen Gegenbewegungen schützt. Bei einer heftigen Zackenbewegung, also stark runter und dann gleich wieder hoch (oder umgekehrt), wie sie oftmals an ersten Freitagen im Monat zwischen 14:30 und 15:30 geschieht beim EUR-USD-Kurs, könnte dieser Mechanismus allerdings kontraproduktiv wirken und meine Strategie ungünstig ausbremsen. Daher stellte ich meine Position einfach glatt. Denn der Spatz in der Hand ist ja bekanntlich besser als die Taube auf dem Dach, oder?

Es kam wie es kommen musste: hätte ich meine Strategie brav weiter verfolgt, hätte ich ein Vielfaches an Gewinn gemacht. Zeigt mal wieder, dass zwischen einer guten Strategie und ihrer Umsetzung Welten liegen. Interessant wird, was dahinter steckt.

Genau betrachtet hatte ich aus Angst gehandelt. Ironischerweise hatte ich erst am Vorabend über die zerstörerische Macht von Angst als stärkste negative Emotion gelesen. Napoleon Hill schreibt in seinem Bestseller Denke nach und werde reich darüber, sich vor negativen Emotionen in Acht zu nehmen: "Vergessen Sie nie: Die Kraft, mit der solche Gefühle den Menschen zu erfüllen vermögen, ist ebenso negativ und zerstörerisch wie die Gefühle selbst, und aus einem bösen Keim kann keine gute Frucht erwachsen." Schön, dass ich nach der Theoriestunde tagszuvor gleich den Praxislehrgang mitmachen und an den eigenen Emotionen erleben konnte. 

Was lerne ich also daraus? Es ist ein Unterschied, eine fundierte Strategie sich zurechtzulegen und diese dann auch umzusetzen.

Was kann ich tun, damit ich das nächste Mal mich vor meiner Angst hüten kann?

 

  1. Bevor ich eine Entscheidung treffe, werde ich mir bewusst, welche Gefühle derzeit in mir dominant sind.

  2. Bevor ich eine Entscheidung treffe, überprüfe ich ausnahmslos alle Kriterien, die meine Strategie vorgesehen hat.

  3. Nur wenn ein ich von positiven Gefühlen geleitet werde UND meine Strategie das aktuelle Szenario nicht abdeckt, dann treffe ich eine neue, diskretionäre Entscheidung.

 

Ich werde weiter von meinen weiteren Erfahrungen berichten. Die Investorenlegende Warren Buffet bleibt zwischenzeitlich mein Vorbild. Denn er hat es über Jahre geschafft, seine eigenen Strategien konsequent und erfolgreich umzusetzen.

Erfolgreiche Geschäfte bei all Ihren Unternehmungen wünscht Ihnen
Cristof Ensslin

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