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Besser schwarzes Schaf als Lemming sein - erfolgreiches EA-Trading

Wer meinem Blog schon eine Weile lang folgt, weiß, dass ich in der Vergangenheit mehrfach darüber schrieb, dass wir Trader uns die innere Einstellung des “Wert-Gebens” aneignen müssen, um langfristig erfolgreich, sprich profitabel sein zu können, ob mit oder ohne Expert Advisors (EA) oder anderer Trading Robots. Ich verweise hier der Einfachheit halber auf meine Blogposts der Vergangenheit:

Diese Denkweise mag anders sein als alles andere, was Sie bislang versucht haben. Für mich war es genau so. Es brauchte Zeit und Anstrengung um Wege zu finden, wie wir dem riesigen, anonymen Finanzmarkt Wert stiften können, um selbst Wert zu schöpfen. Was zu Beginn ein komplett neues Konzept und daher extrem schwierig zu beherrschen war, ist jetzt schon um einiges leichter.

Wir Trader, egal ob wir EAs verwenden oder nicht, sind nicht anders als alle anderen Menschen: wir sind Gewohnheitstiere. Denkweisen sind nichts anderes als Gewohnheiten.

Sich neue Gewohnheiten anzueignen, gute und positive Gewohnheiten, ist wie die Zugspitze zu erklimmen oder den Brennerpass mit dem Rennrad hochzustrampeln: Schritt für Schritt, Pedaltritt für Pedaltritt. Ist das Ziel erreicht, kommt alles wie scheinbar von selbst, denn ab jetzt geht’s ja nur noch bergab.

Nun denken Sie sich vielleicht: “ja, der Ensslin hat ja vielleicht recht, das ist alles schön und gut und macht verdammt viel Sinn. Aber wo soll ich bitteschön anfangen?”

Generell gesprochen gibt es sicherlich dutzende, wenn nicht gar hunderte oder tausende von Möglichkeiten, Mehrwert zu schaffen. Da sich der Markt ständig ändert, ändern sich auch dies exakten Ansätze.

Wert-gebend Trading hat eine berühmte Geschichte

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Unter anderem in Sinnfrage Trading hatte ich Warren Buffets Art und Weise der Werteschaffung erläutert. Es funktioniert für ihn schon jahrzehntelang. Wenn man dazu noch weitere Jahrzehnte des gleichen “Value Investing”-Ansatzes seines Lehrmeisters Benjamin Graham, Autor der Pflichtlektüre Intelligent Investieren, hinzurechnet, ergibt sich ein ganzes Jahrhundert, in der durch diesen Wert-gebenden Tradingansatz Wert geschöpft werden konnte. Diese Vorgehensweise des methodischen Investierens hat nicht umsonst das Wort “Value”, also das englische Wort für Wert, in ihrem Titel.

In den siebziger Jahren wurde eine Tradergruppe namens “Turtle Traders” in Chicago berühmt. Sie agierten unglaublich profitabel, basierend auf einer Ausbruchsstrategie. Der Indikator Donchian-Channel, also das höchste Hoch und das tiefste Tief der letzten 60 Tage gab hierbei den Ausschlag. (Diese Strategie ist übrigens mit unserem EA mFX-HochTiefAusbruch replizierbar). Während diese Strategie mehrere Dekaden lang gute Gewinne einfuhr, entwickelte sich die Strategie in den 2000er Jahren etwas durchwachsener.

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Kein Wunder, nach all den guten Jahren… Ein wenig Ruhe zwischendurch ist normal, notwendig und zeigt, dass auch die beste Strategie ihre schlechten Phasen hat. Aber sicherlich hat dieser Tradingansatz dem Markt einen Wert gegeben. Ansonsten wäre er nicht so erfolgreich gewesen. Über das Turtle-Trading gibt es übrigens auch ein spannendes Buch, das alle Details der Strategie Preis gibt. Amazon-Link hier und siehe rechts.

Wo beginnen, um Wert-gebend zu traden?

Ein guter Ausgangspunkt ist, sich Chart-Situationen anzusehen, bei denen es sehr viel gleichgerichtetes Handelsinteresse gibt. Schauen wir uns Widerstands- und Unterstützungszonen als Beispiele an. In der Näher solcher Zonen werden Sie tonnenweise Verkaufsnachfrage knapp unterhalb von Widerständen und verstärkte Kaufnachfrage knapp oberhalb von Unterstützungen ausfindig machen können. Erst nach Bruch dieser Zonen dreht das Interesse schlagartig. Wir können für diese Käufer und Verkäufer ein Gegenpart sein. Wir können ein paar wenige Pips unterhalb des etablierten Widerstands kaufen, um den Mehrwert der Liquidität einer Gegenpartei zu liefern. Umgekehrt liefern wir Liquidität knapp oberhalb der etablierten Unterstützungslinie.

Wenn nun die Masse recht behält und der Markt dreht, können wir schnell aus unserer Position raus und einen kleinen Verlust realisieren. Wenn die feststehend geglaubten Chartpunkte allerdings brechen, sind wir im folgenden Squeeze schon lange richtig positioniert. Ein guter Profit des Vielfachen unseres Risikos kann nun mitgenommen werden.

Exakt diese Verhaltensweise hält mein Echtgeldtrading mit unserem neuen Bollinger Ausbruch EA mFX-BollingerAusbruch im Gewinn. Eine ausreichend große Anzahl von Deals wird generiert, bevor alle anderen auf einen abfahrenden Ausbruchszug aufspringen.

Die logische Denkweise muss nun folgende sein: Wenn wir über einen ausreichend langen Zeitraum mit dieser Strategie (ob per EA automatisiert oder ob manuell getradet) positive Resultate erzielen, wissen wir, dass wir dem Markt einen Mehrwert geliefert haben. Denn ansonsten würde dieser uns keine Rendite überlassen. Wenn wir allerdings negative Resultate unterm Strich erkennen, haben wir die einzigartige Gelegenheit, unsere Trading-Strategie zu überarbeiten. Wir haben nun aus eigener Erfahrung, also aus erster Hand die wertvollste Form der Bildung erhalten: was funktioniert und was nicht funktioniert. Was Wert schafft und was keinen schafft.

Erfahrungen aus erster Hand sind die wertvollste Form der Bildung

Verallgemeinernd ist folgendermaßen vorzugehen: Überlegen Sie sich oder beobachten Sie Marktsituationen, welche mehr Käufer oder mehr Verkäufer benötigen, um reibungslos zu funktionieren. Hier kommen Sie dann ins Spiel mit einem Geschäftsmodell (lies: eine klar definierten Tradingstrategie mit solidem Risikomanagement), welches das temporäre Problem des Markts löst - oder zumindest ein kleines bisschen zu dessen Lösung beiträgt.

Ein weiteres Beispiel kommt in den Sinn: Hedgefund-Legende George Soros und andere Trader “brachen das Pfund” im Jahr 1992. Das britische Pfund war hoffnungslos überbewertet nach Maßstäben von Handelbilanz, Inflationsvergleich und Kaufkraftparität. Er musste seine Position allerdings jahrelang durchhalten und zeitweise herbe unrealisierte Verluste wegstecken können (Thema Money- und Risikomanagement!).

Ein erfolgreicher EA ist oftmals wie ein schwarzes Schaf - niemals aber wie ein Lemming. Foto: Luke Stackpoole.

Daraus wird sehr klar, dass wir gegen den allgemeinen Marktkonsens handeln müssen. Je stärker ausgeprägt der Konsens ist, desto größer der Wert, den wir dem Markt bieten können. Wir müssen uns daran gewöhnen, das schwarze Schaf zu sein - was übrigens Teil des Werts ist, den wir geben. Sich gegen das Gruppenverhalten zu stemmen, läuft jeglicher menschlicher Natur zuwider. Wir sind nun mal Herdentiere, evolutionär aus gutem Grund. Unser eigenes Überleben hing davon ab, dass wir zusammenhielten und tan was alle taten - sonst hätten unsere Urahnen die Gefahren, die von Mammut, Säbelzahntiger und Co ausgingen, niemals überlebt.

Sich nicht mit den anderen von der Klippe stürzen

Die Belohnung dafür, sich von der Masse abzusetzen, ist, dass wir uns nicht wie die anderen Lemminge von der Klippe stürzen. Wir müssen uns selbst führen, nicht von der Masse verführt werden. Gute Führung wird immer gut entlohnt: oder was meinen Sie, warum CEOs mehr verdienen als die geschätztesten Arbeiter am Band? Auf Führungskräfte kann schnell die Schuld geschoben werden, wenn’s mal nicht gut läuft - siehe Trainerrotationen im professionellen Fußball.

Daher machen wir’s am besten wie Buffet und Co: wir verkaufen, wenn alle kaufen wollen; wir kaufen, wenn alle verkaufen wollen. Dadurch schaffen wir uns eine einzigartige Möglichkeit, wortwörtlich eine Rendite am Markt “zu verdienen”. Denn wir sind der Depp und werden ausgelacht, wenn der Trend weiterläuft. Wir stellen uns als Lachnummer bloß, weil im Nachhinein wussten natürlich unsere Freunde und Kollegen schon lange vorher, dass sich die Bewegung fortsetzen würde. Kein Problem, damit müssen wir zu leben lernen. In einem hoch-kompetitiven Umfeld wie es der Finanzmarkt ist, ist schon alleine das ein riesen Mehrwert, den wir den anderen Marktteilnehmern zur Verfügung stellen können.

Ist dies leicht? Natürlich nicht. Zumindest zu Beginn. Wie aber alle Gewohnheiten: sie brauchen Zeit sich in unseren Charakter einzubetten. Daher sind sie schwierig bevor sie leicht werden.

Nächste Woche zeigen ich Ihnen voraussichtlich, wie ich den MA-Kreuzungs-EA mFX-MAXingPro genau in diesem Sinne einsetze, um Wert zu schaffen: für Markt und mich. Tragen Sie sich daher unten in meinen Freitagsmailverteiler ein, damit Sie automatisch darüber informiert werden.

Beste Trading-Erfolge wünscht
Cristof Ensslin von mindful FX, Ihr EA-Programmierer

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